Johann Untenecker
Maurer. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Johann Untenecker wurde am 20.10.1894 in Markt Hodis (Burgenland) geboren. Er arbeitete als Maurer. Er war Soldat im 1. Weltkrieg. Später war er Vorarbeiter im Straßenbau, dann Kanzlist im Straßenbauamt. Er schloss sich der freien Gewerkschaft an. Er war verheiratet und Vater von 6 Kindern.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 12. 8. 1941 wurde Johann Untenecker verhaftet und am 13. 8. 1942 in Graz gemeinsam mit Johann Balaskovits, Michael Balogh und Emmerich Kis (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 18.12.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Im Dezember 1940 trat an den Angeklagten Untenecker, der ihm seit 10 Jahren bekannte Hilfsarbeiter Adolf Hofer, der in Pinkafeld als kommunistischer Zellenleiter tätig war, heran, teilte ihm mit, dass in Pinkafeld eine KPÖ-Ortsgruppe gegründet sei, die auch Frauen und Kinder der ’eingesperrten KP-Männer‘ unterstütze und forderte ihn zum Eintritt und monatlichen Beitragszahlung von 1. – RM auf. Untenecker erwiderte, er habe für 6 Kinder zu sorgen und lehnte ab. Im Januar 1941 erschien Adolf Hofer wieder bei Untenecker, der nach längerem Zureden sich zum Eintritt bereit erklärte.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien